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Los geht's

Golden 20s - Unendliches Rauschen

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Golden 20s - Unendliches Rauschen

Es rauscht. Ist es das Radio oder das Mikrofon? Sind es die Feste oder das ganze Jahrzehnt? Die 1920s sind aus musikalischer und kultureller Sicht eine rauschende Dekade. Viele Entwicklungen weisen die Richtung für das kommende Jahrhundert bis heute. Egal ob KünstlerInnen, Locations oder neue Werte - immer weiter, lautet die Devise.

Auf geht's! Eintauchen, genießen und berauschen lassen im Berlin der Twenties von damals und heute.
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Am stärksten rauscht es mitten im Zentrum Berlins, damals schon, heute immer noch.

(Zum Eintauchen in den grauen Bereich klicken)

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Achtung

Nur die Fähnchen der Vergangenheit sind verlinkt. Von dort rauscht man in die Gegenwart und zurück zur Karte.

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Fazit

Es rauscht. Sind es die Autos oder ist es der Laptop? Ist es die Musik oder das Radio? Manche Dinge ändern sich auch in 100 Jahren nicht. Sitzt man im Auto, rauscht es im Funkloch. Ergriffen von einer Oper schnurrt der Scheinwerfer oder die Obermaschinerie gibt ein Geräusch von sich. Oder sind die Geräusche schon längst Teil der Musik? Neue Ideen, Fantasie und Experimentierfreudigkeit eröffnen grenzenlose Räume und treiben uns in die nächsten rauschenden 20s.
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Lunapark

Globetrotter, Fernweh, Weltreise? Am Ku'damm in Berlin wird der Lunapark zum Wunschkonzert. Ob Niagara-Fälle, Rheinterrassen, Harlem oder Oktoberfest - Europas größter Vergnügungspark zu der Zeit lässt keine Gelegenheit aus, den Alltag zu vergessen.
Der Komponist, Dirigent und Pianist Jean Gilbert fängt das Flair schon vor den 1920s in einem Song ein. Die Unbeschwertheit hält bis Ende 1933 an, ehe hohe Schulden und die Weltwirtschaftskrise die Betreiber zur Insolvenzanmeldung zwingen.
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Variete

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Zu Beginn der 1920s feiert das Wintergarten Varieté bereits sein 40. Jubiläum und ist die erste Adresse für viele KünstlerInnen. Zu den prominentesten Gästen zählen unter anderem Claire Waldoff oder Josephine Baker.

Mit Beginn des II. Weltkriegs kann das künstlerische Treiben im Wintergarten lange fortgesetzt werden. 1944 sprengt eine Bombe das Gebäude und auch die deutsche Teilung verhindert ein erneutes Aufblühen des Varieté-Theaters. Erst 1992 eröffnet es neu und setzt aufwendig produzierte Bühnenshows auf das Programm, die international bekannt sind.
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Friedrichstadtpalast

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Kuppel und Tropfsteinhöhle - bis zum Kriegsende ist der Friedrichstadtpalast noch das Große Schauspielhaus. Eröffnet von Regisseur und Theaterunternehmen Max Reinhardt, sprengt das Theater ab 1924 unter der Leitung von Erik Charell die Zuschauerzahlen. Abwechslungsreiche Revuen stehen auf dem Programm und nehmen es mit dem Wintergarten auf.

Zur Zeit des Dritten Reichs dient das Große Schauspielhaus als Propagandatheater. Nach einer Spielpause während des Kriegs geht es schon im Herbst 1945 weiter und auch im geteilten Berlin reiht sich Spielplan an Spielplan. Statische Probleme bedingen 1980 einen Abriss und Neuaufbau des Palastes. Seit der Wiedereröffnung im Jahr 1984 sorgen die Bühnenshows, Rockkonzerte und Kabarettprogramme wieder für Amüsement und gesellige Unterhaltung.
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Chanson

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Josephine Baker

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Die Frau mit dem Bananenrock widersteht dem Charme der Stadt. Nur zweimal zieht es sie nach Berlin. Und doch bleibt unvergessen wie leichtfüßig und leicht bekleidet sie 1926 den Charleston aufs Parkett des Berliner Nelson-Theaters am Ku'damm zaubert. Ebenso begnadet singt und schauspielert sie. Regisseur und Produzent Max Reinhardt ist begeistert und bietet ihr ein Studium sowie bedeutende Rollen an. Baker aber hat andere Pläne. Erstmal noch mit einer von einem Strauß gezogenen Kutsche vor dem "Hotel Adlon" Kreise ziehen und dann zurück nach Paris.
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Unverwechselbar in ihrer Art, den Charleston zu tanzen - Josephine Baker (leider nicht in Berlin)

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Dajos Bela Orchester

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Für Dajos Bela alias Lew Golzmann sind erste Auftritte im Schall und Rauch, der Bar des Großen Schauspielhauses, das Sprungbrett zum Erfolg. Er kommt mit seiner Geige aus Osteuropa nach Berlin. Kaum eingetaucht in die Berliner Kulturszene versammelt er auch schon sein eigenes Jazz-Orchester um sich herum. Gemeinsam überfluten sie den Plattenmarkt und verkaufen die Aufnahmen gleichermaßen an Fans und MusikliebhaberInnen aller Altersklassen - 29 Millionen Platten allein im Jahr 1929. Zu ihrem Repertoire zählen Potpourris und Arrangements bekannter Operrettenschlager, Filmhits und Tänze.

Dajos Belas Stärke liegt in der Umsetzung des Ungewöhnlichen: Als klassisch ausgebildeter Geiger führt er ein Jazz-Ensemble an, sprengt die Aufnahmezahlen und lässt selbst die Berliner Philharmonie als Auftrittsort nicht aus.
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Marlene Dietrich

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Üben. Essen. Schlafen. Zwischendurch ein Spaziergang im Park, philosophierende Gespräche unter Freunden oder eine Party im Wohnheim. So oder so ähnlich gestaltet Marlene Dietrich ihren Alltag zwischen 1918 und 1920. Nur für ein Ziel: Geigerin will sie werden. Doch eine Sehnenverletzung vereitelt diese Pläne und sie wechselt die Branche. Stattdessen will Marlene Dietrich ins Kino, schauspielern und singen. Sie nimmt am Casting für Der blaue Engel teil und bekommt, empfohlen vom  Regisseur Josef von Sternberg, die Hauptrolle. Der Film über die Sängerin, die einen Lehrer verführt, erlangt internationale Popularität, auch durch eine parallel gedrehte englische Fassung. Nächste Station für Marlene Dietrich: Hollywood! Ein Siebenjahresvertrag winkt und ebnet der Sängerin von Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt den Weg zu internationalem Ruhm.
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Multimedia

In den 1920s ist das Grammophon schon ein fester Bestandteil vieler Haushalte, wurde es doch bereits 1887 erfunden. Die goldenen Jahre treiben die Hersteller zu kreativen Höchstleistungen wie z.B. in Schränke oder Lampen eingelassene Schalltrichter oder Koffergrammophone mit Transportfunktion der Lieblingsplatten. Das Bedürfnis nach portabler und stets abrufbarer Musik besteht also schon lange vor walkman, mp3-Player und Streamingdiensten.
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Das Ergebnis der Entwicklung erleben wir unter anderem auf spotify, YouTube oder deezer. Zum Frühstück, beim Lernen, unterwegs, beim Sport oder auf der WG-Party nebenan - Streaming ist längst selbstverständlich geworden und macht Musik, Videos oder Hörbücher immer und überall verfügbar.
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Musik

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Radio

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Radio bedeutet Sensation. Radio bedeutet Luxus. Radio bedeutet Zeitgeist. Gesellschaftliche Unruhen und Hyperinflation sind an der Tagesordnung, als die Funk-Stunde AG am 29. Oktober 1923 zum ersten Mal "On Air" geht. Die Lizenz kostet am Anfang 60 Goldmark beziehungsweise 780 Milliarden Papiermark in der Inflationszeit. Viele BürgerInnen leisten sich trotzdem die Gebühr, denn das Verlangen nach dem nächsten Abenteuer scheint in diesem Jahrzehnt unstillbar.
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In den Roaring Twenties ist das Radio für viele ein außergewöhnliches Gimmick. Die Größe der Geräte nimmt ganze Regalbretter ein und das Rauschen in den Leitungen übertönt die Stimme des Moderators.
Fast 100 Jahre später nutzen wir kleinere Geräte und profitieren von einer stabileren Übertragung. Obwohl sich Eilmeldungen über Push-Mitteilungen von Apps in unser Bewusstsein schieben, zählt das Radio nach wie vor zu den Medien mit dem unmittelbarsten Informationsweg. In Zeiten des Webradios schalten wir unseren Lieblingssender sogar ein, wann und wo wir Lust auf ihn haben.
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Film

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Harry Potter ohne Hedwig's Theme oder Fluch der Karibik ohne He’s a Pirate? Undenkbar! Lässt doch die Filmmusik die Herzen zum Geschehen auf der Leinwand erst schneller schlagen oder Grübchen ins Gesicht springen. Zum Beginn der Kinogeschichte beteiligt sich die Musik stärker als heute an der erzählten Geschichte, sie kommentiert und erweckt die bewegten Bilder zum Leben.

Das Kinogeschäft boomt in den Twenties. Die Universum Film AG verwirklicht allein in den 1920s zehn Filme - viel für damalige Verhältnisse, bringen große Unternehmen heute zehn oder mehr Produktionen pro Jahr auf die Leinwand oder ins Fernsehen. Zu den besonders aufwändigen Projekten dürfte Metropolis zählen, der erste Science-Fiction-Film der Geschichte. Eine Frau, geklont als Maschine, übernimmt die Macht über ihre Mitmenschen und manipuliert sie. Eine Geschichte, die in unserer digitalisierten Welt immer noch relevante Fragen stellt.
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Komponisten

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Der Vater Komponist, die Mutter Sängerin - schon von Geburt an lebt Friedrich Hollaender in einem musikalischen Umfeld. Bereits als Kind improvisiert er auf Papas Flügel, als Jugendlicher dann auf den Tasteninstrumenten der Stummfilmkinos. In den 1920s schreibt er Programme und Lieder für das Kabarett und Varieté, darunter Bei uns um die Gedächtniskirche rum oder das Lied Berliner Pflaster. Ein Platz auf Trude Hesterbergs Wilder Bühne scheint Abend für Abend für ihn reserviert bis er in seinem eigenen Tingel-Tangel-Theater in Charlottenburg die Massen zum Ausrasten bringt.

Glückliche Umstände katapultieren ihn wieder ins Filmgeschäft. Gemeinsam mit der Schauspielerin Lucie Mannheim nimmt er beim Casting für Der Blaue Engel teil. Die Schauspielerin erfüllt leider nicht die Vorstellungen für die Hauptrolle, Hollaender aber soll die Filmmusik komponieren und wird zum Urheber von Marlene Dietrichs Erfolgshits.
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Berliner Komponisten – Berlin Composers – so heißt ein Album, initiiert von Sängerin Andrea Chudak und Komponist Max Doehlemann mit moderner Vokalmusik, außerdem komponiert von Bo Wiget, Gerhard Scherer, Armin Thalheim und Hannes Zerbe. Experimentell, dodekaphon oder impressionistisch und neoklassizistisch anmutend kommt es daher und zeigt die Kreation neuer Klangsphären im 21. Jahrhundert. 

Max Doehlemann greift auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück und hat viele musikalische Richtungen ausprobiert. Dazu gehören neben klassischer und orientalischer Musik auch Klezmer und Jazz. In seinen Werken mischt er nicht einfach wahllos zusammen, sondern versucht eine Quintessenz zu finden, deren Innerstes durch Emotion und Fantasie spricht.

Bo Wiget ist ein klassisch ausgebildeter Cellist, den gleichermaßen auch elektronisch verstärkte Musikinstrumente und das Theater faszinieren. Ausflüge in den Jazz und die Rock-Pop-Musik sind typisch für ihn. In seinen Kompositionen experimentiert er mit den unterschiedlichen Stilen und reichert seine Schöpfungen mit performativen Elementen an, weil diese für ihn zum Gesamterlebnis dazugehören.

International bekannt ist auch Jörg Widmann. Mit vielen CD-Einspielungen eigener Werke hat er sich einen Namen gemacht und ist häufig in Berlin tätig. Er komponiert für unterschiedliche Besetzungen, von Klarinette solo bis Orchester, instrumental und vokal. Zuletzt erschienen Melodie für Violoncello Solo, Studie über Beethoven (6. Streichquartett) und seine Oper Babylon im Jahr 2018.
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